Erik Koch

Erik Koch

* 22.12.1958
† 10.04.2023
Erstellt von Cornelia Koch-Bischof
Angelegt am 16.04.2023
2.157 Besuche

Kondolenzen (2)

Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.

Kondolenz

Mein Erik

09.05.2023 um 10:24 Uhr von Conni

Mein Erik

Selbst nannte er sich stets „der Erik“, und mich -seine Conni- Sommergesicht oder Susi.
Er war ein liebevoller und fürsorglicher, ein freundlicher und ehrlicher,  und darüber hinaus fleißiger und  gutaussehender und nicht nur zu Flirtzwecken augenzwinkernder Schelm. 


So ließ er Lehrlinge mit angeblich im Handwerk nach Ablauf der Probezeit üblichen Papierkrönchen auf den Baustellen herumlaufen; sprach mit Johanna türkisch, ohne selbst ein Wort türkisch  zu können; nachts überfiel er mit Topf und Kochlöffel und Klebebart im Gesicht lautstark das schlafende Übernachtungskind Emilia.  Als Nikolaus verkleidet und mit Lichterketten behangen fuhr er die Kinder zu Nikolaus besuchen. An Geburtstagen wurde das Haus von Carla und Maxi in  Sevelen regelmäßig zirkusartig geschmückt. Als Schlossgespenst in Laken gehüllt und mit rasselnden Ketten erschreckte er die Kinder unserer Freunde auf dem alten Hof. Seine Geburtstagsvideos waren schon legendär. 


Ich vergesse nie unsere 1. Verabredung: 
Im Mexi & Co. auf dem Boxgraben hatten wir uns auf einen Kakao verabredet. Er war so  grässlich, der Kakao. 
Anschließend fuhr der Erik mich nach Hause. Dort angekommen schaute er mich erwartungsvoll an, worauf ich mit einem „Conni-üblichen“ und hektischen „Tschötschö“ vor lauter Verlegenheit aus dem Auto auf die Straße stürzte, dieselbe heruntereilte und durch die Haustüre verschwand. „Eine Irre!“, so sein 2. Eindruck, wie er mir später gestand. 


Nahezu 25 Jahre später haben wir erst geheiratet. Wir hatten vorher keine Zeit. Es gab so viel zu tun. 


Als der Standesbeamte während der Trauung feststellte, dass Erik just an seinem Hochzeitstag auch seinen 60. Geburtstag feierte, konnte ich es nicht lassen, ihn zu unterbrechen und auf das größte und tollste Geburtstagsgeschenk hinzuweisen: "Mich!", was im Saal selbstverständlich zu allgemeiner Belustigung führte. 


So waren wir, wir 2. 

Von null auf hundert, immer auf der Überholspur, das war unser Motto. 
Wo Hilfe gebraucht wurde, war Erik immer sofort zur Stelle. Nichts war unmöglich, nichts zu mühselig. 
„Es gibt nichts, was man nicht wieder hinkriegt“; „morgen ist ein neuer Tag“, so der Erik. 

In unseren letzten 10 Monaten, der Zeit seiner bösen Krankheit, haben wir noch einmal „Vollgas“ gegeben. Aufgeben ohne Widerstand war keine Option. 
Es gab keine Therapie, keine Termine, welche Erik nicht wahrgenommen hätte. 
Dies in der Hoffnung auf ein wenig mehr gemeinsame Zeit. Wir wollten noch schöne Zeiten erleben. 

Zum Frühstück packten uns liebe Kolleginnen in den Camper und fuhren mit uns zum Rursee. 
Auf dem Lousberg erlebten wir 2 regelmäßig den Sonnenaufgang. 
Beim Tivoli Weihnachtssingen sangen wir um unser Leben. 
Mit Sigi, Andrea und Johanna fuhren wir bei Wind und Wetter, sogar bei Schnee, zu unserer großen Freude an die belgische Küste nach Blankenberge. Das Meer, der Strand, die Promenade, eine Pommes und ein Bett, und wir waren selig.


Noch vor 2 Monaten haben wir unsere Schiffskreuzfahrt angetreten: Kanaren und Marokko. 
Dieser wissentlich und bewusste letzte gemeinsame Urlaub war der schönste Urlaub seines Lebens, so mein Erik. 
Und siehe: Wir waren trotz fortschreitender Krankheit sogar in Afrika!

Im Wissen der uns nur verbleibenden kurzen Zeit haben wir uns lediglich  Etappenziele gesetzt: 
Tivoli Weihnachtssingen, Weihnachten, eine Kreuzfahrt und ein gemeinsames Osterfest. 
Fast alles haben wir geschafft, wie immer. 


Ostermontag ist mein Erik in meinen Armen eingeschlafen. 

Von Herzen bedanke ich mich bei meiner Familie, insbesondere meinen Brüdern & Co.  und allerliebst bei Sigi, Andrea und Johanna und innigst bei meinen Kolleginnen und Kollegen.

Ich danke allen, die uns in dieser Zeit so freundlich und liebevoll und tröstend unterstützt, begleitet und getragen haben. 

Ihr habt das Unmögliche möglich gemacht. Habt Dank

Eure Conni 

 

Kondolenz

Habt Dank

02.05.2023 um 14:45 Uhr von Conni

Ihr habt das Unmögliche möglich gemacht! Habt Dank!