Elmar Wepper

* 16.04.1944 in Augsburg
† 31.10.2023

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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Elmar Wepper, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Elmar Wepper

31.10.2023 um 17:59 Uhr von Redaktion

Elmar Wepper

Elmar Wepper (* 16. April 1944 in Augsburg; † 31. Oktober 2023) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.


Leben und Karriere
Sein Vater war der Jurist Friedrich Karl Wepper (* 1916), welcher seit Anfang 1945 als in Polen vermisst gilt, seine Mutter war die Hausfrau Wilhelmine Wepper (1920–2009). Er war der jüngere Bruder von Fritz Wepper; seinen ersten kleinen Filmauftritt hatte er 1957. Mit 14 Jahren spielte er erstmals im Theater Die Kleine Freiheit, nachdem er bereits beim Hörfunk mitgewirkt hatte. Ursprünglich wollte er Medizin studieren. Er machte das Abitur am Wittelsbacher-Gymnasium München und absolvierte zunächst seinen Wehrdienst, bevor er sich – auch inspiriert von seinem Bruder – umentschied und letztendlich Theaterwissenschaft und Germanistik studierte.

Wepper war zunächst vor allem Theaterschauspieler und Synchronsprecher. 1974 konnte er sich als Fernsehschauspieler etablieren, als er in der populären Serie Der Kommissar die Nachfolge seines Bruders Fritz antrat. Besonderen Erfolg hatte er in den Fernsehserien Polizeiinspektion 1, Irgendwie und Sowieso, Unsere schönsten Jahre und Zwei Münchner in Hamburg als Partner von Uschi Glas. Ab 1997 wirkte Elmar Wepper an der Seite von Alfons Schuhbeck in dessen Kochsendung Schuhbecks im BR Fernsehen mit. Für seine Rolle als Krebskranker, der in Doris Dörries Film Kirschblüten – Hanami mit dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau konfrontiert wird, erhielt Elmar Wepper den Bayerischen Filmpreis 2007 und den Deutschen Filmpreis 2008 als „Bester Hauptdarsteller“. Im selben Jahr wurde er auch für den Europäischen Filmpreis 2008 nominiert.

Wepper war als Synchronsprecher viel gefragt und lieh internationalen Stars wie Mel Gibson, Dudley Moore, Gene Wilder oder Ryan O’Neal seine Stimme. Auch Walter Koenig, besser bekannt als Chekov in Star Trek, wurde von Elmar Wepper in der Serie und in den Kinofilmen synchronisiert. Er lieh außerdem Christopher Timothy als Tierarzt James Herriot in den ersten drei Staffeln der britischen Fernsehserie Der Doktor und das liebe Vieh seine Stimme.

Elmar Wepper heiratete im Jahr 2004 nach zehnjähriger Partnerschaft Anita Schlierf und hatte aus einer früheren Beziehung einen Sohn (* 1979). Er lebte zuletzt in Planegg. Seine Nichte Sophie Wepper ist ebenfalls Schauspielerin.

Elmar Wepper starb am 31. Oktober 2023 im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer Herzattacke.

Soziales Engagement
Elmar Wepper engagierte sich im Stiftungsbeirat der Tabaluga-Kinderstiftung für Kinder in Not und war offiziell ernannter Botschafter für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung. Ab 2019 war Wepper gemeinsam mit seiner Schauspielkollegin Michaela May Schirmherr beim gemeinnützigen Verein Retla e. V., der in der Senioren-Hilfe tätig ist. Dort engagierte er sich bei der Aktion „Telefon-Engel“ gegen die Einsamkeit älterer Menschen während der Corona-Krise.

Filmografie (Auswahl)
1957: Heute blau und morgen blau
1960: Ein Weihnachtslied in Prosa oder Eine Geistergeschichte zum Christfest
1961/1962: Unternehmen Kummerkasten (Fernsehserie, 10 Folgen); Regie: Albert Loesnau
1962: Die Feuertreppe
1970: Schmetterlinge weinen nicht
1974–1976: Der Kommissar (ab Folge 71)
1974: Ein unheimlich starker Abgang; Regie: Michael Verhoeven
1976: Die Leute von Feichtenreut
1977–1988: Polizeiinspektion 1
1978: Zeit zum Aufstehen (Zweiteiler)
1979 und 1986/1987: Der Millionenbauer
1979: Der große Karpfen Ferdinand
1979: Tatort – Ende der Vorstellung
1980: Der Alte – Mord nach Plan
1982: Der Komödienstadel: Die Tochter des Bombardon (TV)
1983: Das Traumschiff: Marrakesch (TV)
1983–1985: Unsere schönsten Jahre
1984 und 1988: Die Wiesingers
1985: Schöne Ferien – Urlaubsgeschichten aus Sri Lanka und von den Malediven (TV)
1985: Beinah Trinidad
1986: Irgendwie und Sowieso
1987: Das Hintertürl zum Paradies
1989–1993: Zwei Münchner in Hamburg (Fernsehserie)
1990: Café Europa
1992: Happy Holiday – Das Foto
1994–2000: Zwei Brüder
1994: Der Heiratsvermittler
1994: Florian III (Fernsehserie)
1994: Unsere Schule ist die Beste (Fernsehserie, 16 Folgen)
1996: Das Traumschiff – Hawaii (Fernsehreihe)
1999: Einmal leben
2001: Lammbock – Alles in Handarbeit
2002: Das Traumschiff – Chile und die Osterinseln (Fernsehreihe)
2003: Mutter kommt in Fahrt (TV)
2004: Der Fischer und seine Frau
2004: Utta Danella – Plötzlich ist es Liebe (Fernsehreihe)
2004: Im Zweifel für die Liebe
2004: Der Traum vom Süden
2005: Vom Suchen und Finden der Liebe
2005: Die Sturmflut
2005: Mathilde liebt
2005: Tatort – Tod auf der Walz
2006: Das Traumschiff – Botswana (Fernsehreihe)
2006: Leo
2006–2009: Zwei Ärzte sind einer zu viel
2007: Unter Mordverdacht
2007: Ich heirate meine Frau
2008: Kirschblüten – Hanami
2010: Ich trag dich bis ans Ende der Welt
2011: Hopfensommer (TV)
2011: Dreiviertelmond
2011: Das unsichtbare Mädchen
2011: Adel Dich
2014: Alles ist Liebe
2014: Zwei allein
2017: Lommbock
2018: Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon
2019: Kirschblüten & Dämonen
Synchronrollen (Auswahl)
Mel Gibson

1979: Mad Max als „Mad“ Max Rockatansky
1981: Mad Max II – Der Vollstrecker als „Mad“ Max Rockatansky
1985: Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel als „Mad“ Max Rockatansky
1987: Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis als Martin Riggs
1988: Tequila Sunrise als Dale „Mac“ McKussic
1989: Brennpunkt L.A. als Martin Riggs
1992: Forever Young als Capt. Daniel McCormick
1992: Brennpunkt L.A. – Die Profis sind zurück als Martin Riggs
1995: Braveheart als William Wallace
1997: Fletchers Visionen als Jerry Fletcher
1998: Lethal Weapon 4 als Martin Riggs
1999/2006: Payback – Zahltag als Porter
2000: The Million Dollar Hotel als Detective Skinner
2000: Der Patriot als Benjamin Martin
2000: Was Frauen wollen als Nick Marshall
2000: Die Simpsons (Fernsehserie, 11x01) als Mel Gibson
2002: Signs – Zeichen als Rev. Graham Hess
2003: The Singing Detective als Dr. Gibbon
2010: Auftrag Rache als Thomas Craven
2011: Der Biber als Walter Black
2012: Get the Gringo als Fahrer
2013: Machete Kills als Luther Voz
2014: The Expendables 3 als Conrad Stonebanks
2017: Daddy’s Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme! als Kurt
John Heard

1990: Kevin – Allein zu Haus als Peter McCallister
1992: Kevin – Allein in New York als Peter McCallister
Ryan O'Neal

1972: Is’ was, Doc? als Dr. Howard Bannister
1976: Nickelodeon als Leo Harrigen
1978: Driver als The Driver
1979: Was, du willst nicht? als Eddie "Kid Natural" Scanlon
1981: Der ausgeflippte Professor als Bobby Fine
1982: Zwei irre Typen auf heißer Spur als Sgt. Benson
1989: Ein himmlischer Liebhaber als Philip Train
Walter Koenig

1974, 1987–1988: Raumschiff Enterprise (Fernsehserie, 36 Folgen) als Pavel Chekov
1979: Star Trek: Der Film als Pavel Chekov
1982: Star Trek II: Der Zorn des Khan als Pavel Chekov
1986: Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart als Pavel Chekov
1989: Star Trek V: Am Rande des Universums als Pavel Chekov
1991: Star Trek VI: Das unentdeckte Land als Pavel Chekov
Filme
1972: Bruce Lee in Todesgrüße aus Shanghai als Chen
1973: Michael York in Der verlorene Horizont als George Conway
1973: Bernard Alane in Cagliostro als Baron Philippe von Taverney
1978: Peter Garell in Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss als Yuri (Partisan)
1979: Patrick Laplace in Der Graf von Monte Christo als Albert de Moncerf
1982: Dudley Moore in Ein Hauch von Glück als Patrick Dalton
1983: Philip Anglim in Die Dornenvögel als Dane
1992: Treat Williams in Blut auf seidener Haut als Alan Masters
2002: Tim Allen in Jede Menge Ärger als Elliott Arnold
Serien
1978–1991: Gareth Hunt in Mit Schirm, Charme und Melone als Mike Gambit (1. Stimme)
1979–1981: Christopher Timothy in Der Doktor und das liebe Vieh als James Herriot (1. Stimme)
1986–1988: John Callahan in Falcon Crest als Eric Stavros
1990: Dirk Benedict in Das A-Team als Lt. Templeton „Faceman“ Peck (1. Synchro ARD)
Hörspiele
2000: Gordian Beck: Lauter nette Menschen – Regie: Christoph Dietrich (Kriminalhörspiel – BR)
Auszeichnungen
1990: Silberner Bambi (Zeitschrift Bild & Funk)
2007: Bayerischer Filmpreis als „Bester Hauptdarsteller“ für Kirschblüten – Hanami
2008: Deutscher Filmpreis 2008 als „Bester Hauptdarsteller“ für Kirschblüten – Hanami
2009: Orden Wider die Neidhammel der Nürnberger Luftflotte des Prinzen Karneval
2009: Preis der deutschen Filmkritik als Bester Darsteller für Kirschblüten – Hanami
2009: Bayerischer Verdienstorden
2016: Bayerischer Poetentaler
2019: Bayerischer Fernsehpreis für sein Lebenswerk
2023: Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste
Literatur
Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 1091.
Weblinks
Commons: Elmar Wepper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Elmar Wepper in der Internet Movie Database (englisch)
Elmar Wepper bei filmportal.de
Elmar Wepper in der Deutschen Synchronkartei
Agenturprofil bei der Agentur Alexander, abgerufen am 4. November 2020
Interview mit Elmar Wepper in DIE ZEIT 13. Februar 2008
Einzelnachweise
 Maria Zsolnay, Armin Lissfeld: Fritz und Elmar Wepper trauern um Mutter Wilhelmine. In: tz. 7. Juni 2009, abgerufen am 26. Januar 2019.
 Mensch Elmar Wepper, schon 70?! In: tz.de. Abgerufen am 31. Oktober 2023: „Vermutlich warst du dann auch im Wittelsbacher Gymnasium. Elmar Wepper: Da hab ich mein Abitur gemacht.“
 Quotenmeter.de: Elmar Wepper: „Der Fritz hat mich auf dem Gewissen“, 8. Februar 2008
 Schuhbecks
 Elmar Wepper wird 75: „Manchmal geniere ich mich, wie gut ich’s erwischt hab.“ 16. April 2019, abgerufen am 31. Oktober 2023.
 Christoph Silber: Schauspieler Elmar Wepper verstorben. In: kurier.at. 31. Oktober 2023, abgerufen am 31. Oktober 2023.
 Retla e. V. | Retla e. V. gewinnt Michaela May und Elmar Wepper als Schirmherren. In: Retla e. V. 21. April 2020, abgerufen am 30. November 2020 (deutsch).
 Kathrin Aldenhoff: Wenn Michaela May und Elmar Wepper ans Telefon gehen. In: Süddeutsche Zeitung. 15. April 2020, abgerufen am 30. November 2020.
 Philipp Crone: Auszeichnung fürs Lebenswerk: Fritz und Elmar Wepper. 24. Mai 2019, abgerufen am 31. Oktober 2023.
 „Ist mir fast unangenehm“: Thomas Müller mit Bayerischer Staatsmedaille ausgezeichnet. Abgerufen am 26. April 2023.

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