Walter Bender

Still ist es geworden um einen Menschen, dessen Leben der Vergangenheit galt – nicht um sich von der Gegenwart abzuwenden,
sondern um das Verborgene sichtbar zu machen, damit wir verstehen, woher wir kommen.

Walter Bender war mehr als ein Forscher.
Er war ein Bewahrer – von Spuren, Wissen und Werten.
Ein geduldiger Übersetzer der Geschichte, ein Mann mit sicherem Blick für das, was andere übersehen hätten.

Ich hatte das große Glück, mit ihm gemeinsam forschen, entdecken und lernen zu dürfen.
Unsere Zusammenarbeit in der archäologischen Forschung war geprägt von gegenseitigem Respekt, geteiltem Staunen und dem unermüdlichen Streben nach Erkenntnis.
Walter brachte Tiefe in jedes Projekt – nicht nur durch Fachwissen, sondern durch seine Haltung:
präzise, menschlich, mit einem Herzen für Heimat und Herkunft.

In den letzten Tagen seines Lebens durfte ich an seiner Seite sein.
Es war keine leichte Zeit, aber eine zutiefst bedeutungsvolle.
Die Gespräche, das Schweigen, die Nähe –
sie haben mir gezeigt, wie sehr Freundschaft über das Sichtbare hinausreicht.
Walter hat selbst im Abschied noch Spuren hinterlassen – Spuren von Mut, Würde und Frieden.

Nun ist sein Forscherblick erloschen,
doch was er hinterlässt, lebt weiter:
in der Erde, die er durchdrungen hat,
in den Geschichten, die er ans Licht brachte, und in den Herzen derer, die mit ihm gegangen sind.

Lieber Walter,
du hast der Vergangenheit eine Stimme gegeben –
und unserer Heimat eine Seele.
Ich danke dir für dein Vertrauen, deine Freundschaft und all das, was du geteilt und gezeigt hast.

Deine Spuren werden bleiben – in der Geschichte und in mir.

In tiefer Dankbarkeit und Freundschaft,
Stephan